März 2024 - A172

Spätkeltisch / römisch, Typ Coolus-Mannheim, im Stil des 1.Jh. v. Chr., Arbeit um 1900. Zweiteilig getriebene Glocke aus dunkel patiniertem Buntmetall, mit "Gebrauchsspuren". Rand nach aussen gebörtelt, mit schnurartigen Einfeilungen. Seitlich je ein Loch zur Anbringung von Wangenklappen. Innenseite älter patiniert, mit Verarbeitungsspuren. H 14,5 cm.

Römische Kaiserzeit, 3./4.Jh. Bodenfund in stabiler Erhaltung. 16,5 cm lange Angel mit punzverziertem Nietknauf aus Bronze. Klingenblatt (L 41 cm) mit flachem Mittelgrat und bereichsweise ausgebrochenen Schneiden. L 57,2 cm.

Römische Kaiserzeit, 2. bis 4.Jh. Doppelkonische Bleigeschosse, teils mit beim Aufprall entstandenen Verformungen. L zwischen 3,2 und 4,2 cm.

Mitteleuropa, 11./12.Jh. Korr. und gereinigtes Kreuzgefäss aus Eisen mit massivem Paranussknauf und gerader Parierstange. Mit schwarzem Leder bespannte Hilze wohl rezent ergänzt. Beidseitig bis kurz vor Ort gekehlte, korr. und gereinigte zweischneidige Klinge (L 79 cm) mit deutlichen Gebrauchs- und Nachschliffspuren, sowie einer alt reparierten Bruchstelle im Ortbereich. L 94,3 cm, G 1240 g.

Italien, im Stil des 14. Jh. Arbeit 2. Hälfte 19.Jh. Einteilig geschlagene Glocke mit natürlicher Alterspatinatina und wohl bereits im Herstellungszeitraum angebrachten "Gebrauchsspuren" in Form dreier Dellen im Scheitelbereich der Glocke. Oberhalb der Stirn ein Kreuzknebel zum Einhängen eines separaten Nasals. Innenseite mit Hammerspuren. Authentische Fixierung der unten dekorativ gezackten Helmbrünne mittels genieteter Kloben, einem Lederriemen und gewachstem Zwirn. Helmbrünne aus feinen, dunkel patinierten, auf Stoss geschlossenen Drahtringen von ca. 7 mm Durchmesser. Einige wenige Ringe fehlen. H ohne Brünne 25 cm, mit Brünne 48 cm.

Norditalien, im Stil des 14.Jh. Stark korr. Kreuzgefäss aus Eisen mit Scheibenknauf. Das eine Zentralfeld emailliert mit Symboldarstellung des Evangelisten Matthäus, das andere mit dem geflügelten Stiersymbol des Evangelisten Lukas. Flache und spitz auslaufende Parierstange. Lederbespannte Hilze. Flächig korrodiertes, zweischneidiges Klingenblatt (L 91,4 cm) beidseitig über jeweils etwa 2/3 der Klingenlänge gekehlt. Es weist keine Gebrauchs- oder Nachschliffspuren auf und hat bis in die Spitze einen kräftig linsenförmigen Querschnitt. L 117,2 cm, G 1250 g.

Norditalien, um 1500, mit wohl im 19.Jh. vorgenommenen Ergänzungen. Griffplatten aus hell-dunkel gemasertem Horn mit eingelegter Zierlinie. Knaufkappe aus poliertem Silber rezent ergänzt. Seitenbleche fehlen. Qualitätvoll floral gravierte Parierstange mit Resten von Feuervergoldung. Beidseitig je dreifach breit gekehltes Klingenblatt (L 48 cm) mit abgesetzter Spitze. Die beriebene, ursprünglich floral und figürlich geätzte, sowie vergoldete Stärke wurde wohl im 19.Jh. flächig neu vergoldet. L 62 cm.

Schweiz, im Stil der 1. Hälfte 16.Jh. Arbeit wohl 19.Jh. Leichtere Ausführung, wohl für einen Knaben. Eisen (L 37 cm) mit noch 27,8 cm langer Vierkantspitze, deren ursprüngliche Spitze auf ca. 1 cm Länge abgebrochen ist. Hammerteil mit vier Schlagdornen, zwei weitere seitlich ins aufgeschobene Haus eingesetzt. Leicht gebogener Rabenschnabel mit rautenförmigem Querschnitt. Schaftfedern und Schaftbänder zwischen 41 und 43 cm lang und durch eine Eisenzwinge verstärkt. Gut erhaltener Oktogonalschaft mit Standfusszwinge. L 181 cm

Norditalien, um 1510 bis 1530. Kreuzgefäss aus Eisen mit flaconförmigem Knauf mit Zierrillen. Parierstange von quadratischem Querschnitt mit gefasten Ecken und symmetrisch angebrachten Parierringen. Hilze mit Leder bespannt. Zweischneidiges Klingenblatt (L 119,5 cm) mit beidseitig kurzer Hohlkehle, sowie randlich gekehlter, 11,5 cm langer Fehlschärfe unter spitz ausgeformten Parierhaken. Vor denselben ist das Blatt mit bis zu 5,3 cm auffallend breit. Die Schneiden mit vereinzelten Gebrauchsspuren laufen auf 24 cm Länge ganz allmählich in den Klingenort aus. Die ungereinigte Waffe ist dunkel angelaufen und weist bereichsweise etwas Flugrost auf. L 167 cm. G 2810 g.

Niederlande / Flandern, 2. Hälfte 16.Jh. Eisen (L 37 cm) mit 31 cm langer Vierkantspitze, 18,5 cm langem Rabenschnabel und mit einem Dreipass durchbrochenen Axtblatt. Letzteres terzseitig graviert mit einer Krone, quartseitig mit einem Bischofshut und weiteren Symbolen. An der Tülle jeweils 16 cm lange Schaftfedern. Alt ergänzter Schaft mit geschmiedeten Nägeln beschlagen und mit zylindrischer Standfusstülle aus Eisen. L 181 cm.

Italien, Galvanoplastik des 19.Jh. aus versilbertem Kupfer, im Mailänder Stil um 1550. Feinst ausgearbeitete antikisierende Kampfszenen, oben und unten begrenzt durch umlaufenden Eierstab. Das erhabene Zentralfeld en suite, mit hexagonalem Mitteldorn. Durchm. 56 cm.

Italien, um 1550. Holzkorpus mit achteckigem Umriss. Seitenflächen und Rückseite mit fein geometrisch punziertem Leder bespannt. Die Schauseite mit wohl originalem, dunkelrotem Samt, der nur stellenweise berieben und mit einem Spiral-Blütenmuster abgenäht ist. Eisengarnitur, gerillt befeilter Ausguss mit funktionierender Federsperre. Rückseitig geschwungener Gürtelhaken, vorne vier Tragringe. H 29 cm, B 17 cm, T 7 cm.

Schweiz, 2. Hälfte 16.Jh. Mit Leder bespannte, ausgehöhlte und verleimte Holzzylinder für fünf militärische Trommelpfeifen /Querflöten mit Längen zwischen ca. 24 und 51 cm. Klappdeckel mit Messingscharnier und Hakenverschluss. An der grössten Röhre ist eine Tragschlaufe zur Befestigung am Gürtel erhalten. L 54 cm.

Italien, 2. Hälfte 16.Jh., Feldrüstung. Korr., zweiteilig geschlagene Glocke mit niedrigem Kamm und silbertauschierter "Schnürung". Zweiteiliges Klappvisier mit Visierstengel, Kinnreff ebenfalls aufschlächtig. Visier und Kinnreff mit randlichen Zierlinien und Resten von Silbertauschierung. Halsreif und Nackenstück en suite mit tauschierten Zierlinen verziert. Innenseite mit Hammerspuren. H 29 cm.

Sachsen, um 1580. Flächig mit Noppen und randlichen Kordeln beschnitzter Holzkorpus mit Garnitur aus fein graviertem Bein. Der Dekor-Stil entspricht dabei demjenigen verbeinter kursächsischer Radschlosswaffen des 16. bis frühen 17.Jh. Auf einer Flachseite ist ein Löwenmascaron, auf der gegenüberliegenden ein antikisierendes Kriegerporträt (Herkules?) in Seitenansicht angebracht. Die Unterseite wird durch eine mit Hopfenmotiv und einem Wappen gravierte Beinplatte gebildet. Der durch eine Schnur gesicherte Beinpfropf ist en suite verziert. Durch die vier Tragringe ist eine Kordel gezogen, die noch aus der Zeit stammen könnte. L 15,5 cm.