Die Kunstfertigkeit der Schmiede, Schlosser und Büchsenmacher hat zu allen Zeiten bei ihren Ausführungen faszinierende und kunstvolle Angriffs- und Abwehrinstrumente hervorgebracht.Gerne stehe ich Ihnen für nähere Auskünfte zur Verfügung.
Mitteleuropa, 15. bis frühes 16. Jh. Gereinigter Körperschutz eines Fusskämpfers aus flach geschmiedeten und einzeln vernieteten Ringen. Rückenstück etwas länger, ohne Mittelschlitz; Kragenbereich verstärkt, mit V-förmigem Ausschnitt. L ca. 60 cm. Einzelne Ringe und Teilbereiche mit aktiver Korrosion. Vergleichbare Schutzkleidung ist bisweilen auf Kreuzigungs- oder Märtyrerdarstellungen abgebildet, welche in die zweite Hälfte des 15. bis ins erste Viertel des 16. Jh. datieren.
Zuschlag: CHF 2'000.00
Schätzung CHF 2'000.00 – 3'000.00
Schätzung EUR 2'220.00 – 3'330.00
Schweiz, 1. Hälfte 16. Jh. Eisen (L 57 cm) mit 41 cm langer Vierkantspitze, Axtblatt mit konvexer Schneide und vier im Quadrat angeordneten Schlagdornen auf der Rückseite; einer davon abgebrochen. Zwei weitere Vierkantdorne sind rechtwinklig zur Blattachse durch dasselbe gesteckt. Die 47,5 cm langen Schaftfedern und 50 cm langen Schaftbänder sind am sehr gut erhaltenen, nur minimal verbogenen Original-Achtkantschaft angebracht. L ca. 239 cm. Sehr gute Erhaltung, professionell gereinigt und ohne tiefere Korrosionsnarben.
Zuschlag: CHF 3'200.00
Schätzung CHF 900.00 – 2'000.00
Schätzung EUR 900.00 – 2'000.00
Indo-persisch, 18./19. Jh. Blankes Eisengefäss (Wootz?) mit geschnittenen
Parierstangenenden und durchbrochen gearbeitetem Mitteleisen. Sehr gut erhaltene
Rückenklinge aus dicht strukturiertem Wootz mit fein gravierter Schriftkartusche und unleserlicher Datierung.
L ca. 93,5 cm.
Zuschlag: CHF 1'700.00
Schätzung CHF 600.00 – 1'200.00
Schätzung EUR 570.00 – 1'140.00
Im italienisch / französischen Stil des 15. Jh., wohl im 19. Jh. gefertigt. Kreuzgefäss aus korr. Eisen mit nabenförmigem Scheibenknauf. Auf beiden Seiten ist das Zentralfeld tiefer gelegt. Gerade Parierstange mit zum Ort hin annähernd rechtwinklig abgebogenen Enden. Hilze mit Schnur bewickelt und mit Leder bespannt. Gereinigte, zweischneidige Gratklinge (L 87 cm, Oakeshott Typ XVa) mit Korr.-Narben und Feilspuren. L 107,5 cm, G 1020 g.
Zuschlag: CHF 1'200.00
Schätzung CHF 1'000.00 – 1'500.00
Schätzung EUR 1'000.00 – 1'500.00
Mitteleuropa, um 1500. Korr. Kolbenkopf mit vier Schlagblättern und einer Konstruktionsnaht mit Kupferlotresten. Ehemals stärker korr., gereinigter Rundschaft mit separatem, vernietetem Griffstück. Dieses wird begrenzt durch zwei Scheiben, wobei die vordere, zum Schaft hin mit einem muschelartig verzierten, blattförmigen Traghaken/Klingenfänger versehen ist. L 49,8 cm.
Nüchterne Kriegswaffe in alt gereinigtem Zustand.
Zuschlag: CHF 2'600.00
Schätzung CHF 800.00 – 1'600.00
Schätzung EUR 800.00 – 1'600.00
Deutschland, 1. Hälfte 17. Jh. Patiniertes Spangengefäss aus Eisen mit facettiert geschliffenem Kugelknauf, ungeöffnetem Nietknäufchen en suite, Parierstange mit Kölbchenenden, symmetrisch angeordneten Terz- und Quartspangen, vorderen Parierringen , sowie zwei - mit Kreispunkten und Sternen durchbrochenen - symmetrischen Stichblättern. Die Hilze ist mit der aufwändigen, originalen Drahtbeflechtung und Türkenbünden erhalten (2 kleine Fehlstellen). Auf der Fehlschärfe beidseitig mit einer Krone gemarkte, lange Gratklinge (L 108,5 cm) mit mehreren Hiebscharten, Schwäche etwas stärker korr. L ca. 131,5 cm. Gut erhaltene, unverputzte Offizierswaffe aus der Zeit des Dreissigjährigen Krieges. In diesem Zustand selten.
Zuschlag: CHF 5'500.00
Schätzung CHF 1'800.00 – 4'000.00
Schätzung EUR 1'800.00 – 4'000.00
Osmanisch, 17./18. Jh. Gefäss mit Horngriffschalen, die terzseitige teilweise ausgebrochen, mit Seitenblechen aus mit Tremolierstich punziertem Messing. Parierstange aus Eisen mit fein geschnittenen Inschriftenkartuschen (ungedeutet). Charakteristische Rückenklinge aus erstklassigem Wootz, bereichsweise berieben. Auf der Stärke und am Rücken qualitätvolle Vergoldungen, terzseitig ein geschnittenes Zierfeld mit einer Tierdarstellung. Oberhalb der Stärke beidseitig breite Kehlungen mit akzentuiert abgesetztem Rücken. Yelman mit beidseitigen Vergoldungen in Rankenform. Textilbezogene Holzscheide mit floral punziertem Mundblech und Ortband aus vergoldetem Messing. Sehr qualitätvolle Klinge mit Potential für sachkundige Restaurierung. L ca. 86,5 cm.
Zuschlag: CHF 5'500.00
Schätzung CHF 1'800.00 – 3'000.00
Schätzung EUR 1'710.00 – 2'860.00
Italien um 1700. Ohne Spiel fest sitzendes Korbgefäss aus floral graviertem Bandeisen mit feigenförmigem, schauseitig mit einem Figurenmedaillon geschnittenen Knauf. Die übrige Knaufoberfläche ist en suite mit den Parierelementen floral graviert. Wohl im 18. Jh. ergänzte, bauchige, mit Kupferdraht bewickelte Hilze mit zwei linienverzierten Messingzwingen. Zweischneidige, beidseitig bis 14 cm vor dem Ort gekehlte, Klinge (L 86 cm) mit Mittelspitze und stärker korrodiertem Ortbereich. Alt beriebener, unverputzter Zustand. L 102,5 cm.
Zuschlag: CHF 2'200.00
Schätzung CHF 600.00 – 1'000.00
Schätzung EUR 600.00 – 1'000.00
im Kasten
Belgien, Lüttich, um 1850. Oktogonalläufe (L 9,6 cm), Kal. 13 mm, Unterseiten mit Lièger Beschaumarken. Schlossgang schwergängig, 2. Rast funktioniert bei einem Stück nicht, Federn ausgeleiert. Eingeschraubte Eisenladestöcke und rund gearbeitete Griffstücke. L 18 cm. Nussholzkasten (30 x 21,5 x 6,5 cm) mit rotem Samt ausgeschlagen und im Deckel bez. "MANUFACTURE D´ARMES à LIÈGE". Originalzubehör in Form einer Pulverflasche aus Kupfer, Kugelzange, Schraubendreher, Bürsten- und Kugelzieheraufsatz für Ladestöcke, fünf Bleikugeln.
Zuschlag: CHF 1'700.00
Schätzung CHF 500.00 – 800.00
Schätzung EUR 560.00 – 890.00
Nordindien, 18./19. Jh. Eisengefäss mit durch feine Bohrungen durchbrochen gearbeitetem Stichblatt, Griffbügel, sowie Parierstange und Knaufscheibe. Zudem mit linienförmigen bis floralen Goldauflagen in Koftgari verziert. Die Hilze aus Eisen weist noch Reste der roten Samtbespannung auf. Typisch geschwungene Wootz-Rückenklinge (L 72 cm) mit leicht überschliffener Spitze und 25 cm langer Rückenschneide. Ein Teil der Klingenstärke ist ebenso wie der Klingenrücken durch eine en suite in Goldkoftgari verzierte Eisenmanschette verstärkt. L 88 cm.
Zuschlag: CHF 2'400.00
Schätzung CHF 800.00 – 1'200.00
Schätzung EUR 890.00 – 1'330.00
Husarensäbel mit Gefäss im Mameluckenstil, frühes 19. Jh. Shamshirgefäss mit Horngriffschalen und eiserner Knaufhülse zur Aufnahme eines Schlagbands. Gerade Parierstange mit doppelkugeligen Enden und ausgeprägt rautenförmigen Lappen. Leicht angelaufene, breite, beidseitig gekehlte Rückenklinge (L 76 cm) mit Rückenspitze. Überschliffene Stahlscheide mit Schlepper und zwei Ringbändern. L 89 cm.
Zuschlag: CHF 1'400.00
Schätzung CHF 200.00 – 400.00
Schätzung EUR 200.00 – 400.00