Juni 2024 (A173) - Auktionsstart: 10.6.2024, 16:45
–Auktion abgeschlossen
633. Pappenheimer Rapier
Mitteleuropa, frühes 17. Jh. Charakteristisches Bügelgefäss aus Bandeisen mit facettiert pflaumenförmigem Knauf und Nietknäufchen. Parierstange, Griffbügel und Spangen weisen beriebene Reste von floralen Punzierungen auf. Bauchige Hilze mit wohl alt ergänzter, minim gelockerter Drahtwicklung. Stichblätter mit sternförmigen Durchbrechungen und zwei Ausbrüchen, die als Gebrauchsspuren zu werten sind. Zweischneidige Klinge (L 116 cm) mit hexagonalem Querschnitt, 5,5 cm langer Fehlschärfe und je einer schmalen Hohlkehle in der Stärke. Darin jeweils die Inschrift "ME FECIT SOLGEN". Etwa 30 cm vor dem Ort geht der Querschnitt in Rautenform über. L 132 cm.
Es ist schwierig den Produktionsort dieser "deutschen" Waffe genauer einzugrenzen. Der Knauf hat zahlreiche Parallelen in Norditalien, die erhaltenen Sichelpunzierungen des Gefässes kommen sowohl in Italien, als auch an schwedischen Felddegen des 17. Jh. vor. Die Klinge mit der eigenwilligen "Solinger" Inschrift und dem Ankerkreuz am Abschluss der Kehlungen könnte sowohl in Spanien, als auch in Italien hergestellt worden sein. Diese Problematik wird durch den europaweiten Handel mit hochwertigen Klingen noch weiter verkompliziert.
Schätzung: CHF 1'600 – 2'000EUR 1'680 – 2'110
Zuschlag: CHF 2'200
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